Dokumentafilmprojekt von Joo Peter
Sein anarchistischer Witz machte ihn berühmt: Ikkyu, ein Zenmeister aus dem Mittelalter gehört längst zu Japans Pop-Kultur, äußerst beliebt bei allen sozialen Schichten und Altersgruppen. Er bildet einen genialen Schlüssel zu Japans Kultur, der den Menschen in Japan erlaubt, über ihre strengen Regeln zu lachen und sich aus ihren festen Rollen zu lösen. Gleichzeitig legt Ikkyu das Fundament der legendären Teezeremonie.
Ikkyu verstand es schon als Kind im Kloster, die Regeln zu brechen, in dem er sie einhält, subversiv in einer scheinbar affirmativen Haltung.
Der spätere Zenmeister Ikkyu schockierte dann seine Zeitgenossen, in dem er sich in Bordellen Wein, Weib und Gesang hingab, unzählige Gedichte sind seiner Geliebten, der blinden Sängerin Mori gewidmet. Zur Ausnüchterung entwickelte er die Teezeremonie. Er soll ein Kind des Kaisers mit einer Prostituierten gewesen sein, die Mutter gab das Kind schon früh in ein Kloster. Dort wurde der Junge zu einem genialen Rebellen, der seine Meister immer mit ihrer eigenen Logik ein Schnippchen schlug. In einer Zeichentrickserie der 70er Jahre stieg er zur Kultfigur auf.
Der Dokumentarfilm macht sich auf eine Reise durch Japan auf der Suche nach dem Geist Ikkyus, führt mit Menschen aus allen Schichten Gespräche über ihre Liebe zu Ikkyu, ihre Inspirationen, Geschichten, Glücksmomente mit der Kultfigur. Mit dem Geist der “Verrückten Wolke” kann sich Japan öffnen, von einer anderen Seite zeigen, verändern. Schon seit den 70er Jahren ist der Regenbogen, über den Ikkyu tanzt, ein Symbol der Kultfigur, die für Toleranz und Offenheit steht. So wie Misaki Koshi 2018 in ihrem Hit Ikkyu singt: danke kleiner Ikkyu – die Polizei kann deine Regenbogenbrücke nicht schließen….du bringst uns alle zum lachen – Arigato Ikkyu-San.”
Die Reise beginnt im Süden Japans mit den ersten Tagen der Kirschblüte, die euphorische Stimmung dieser Tage ist günstig für Gespräche über Ikkyu. Die Gespräche finden häufig unter den Kirschbäumen statt. Die Kirschblüte wandert langsam nach Norden. Kyoto und die Klöster, die mit Ikkyu verbunden sind, gehören zu den wichtigsten Stationen der Reise. Das Portrait der Teezeremonie, wie sie Ikkyu beeinflusste, ist Teil des Films.
Die nationale Wettervorhersage für das Fortschreiten der Kirschblüte nach Norden strukturiert den Kapitelverlauf des Films.
Ikkyu erinnert an einen dadaistischen Aktionskünstler, die Gespräche mit Künstlern werden einen wichtigen Raum im Film einnehmen, Butoh-Tänzer, Anime-Zeichner, Musiker, Street-Art Performer.
(C) Konzept Joo Peter – http://cinemate.org – contact@joopeter.de – – Link zum internen Gebrauch